Kinder- und Jugendpsychiatrie am LKH Graz II erweitert mit nachhaltigem Holzbau ihre zukunftsweisende Einrichtung
Mehr Raum fĂŒr Hilfe bei psychischen Problemen von Kindern - Zu einer AtmosphĂ€re des WohlfĂŒhlens und zur erfolgreichen Genesung soll der im heurigen FrĂŒhjahr begonnene Zubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort SĂŒd des LKH Graz II beitragen. Ein Lokalaugenschein vor Ort zeigt den ansprechenden Holzbau bereits weit fortgeschritten bei der Dachgleiche.
Gerade die Vorweihnachtszeit bedeutet fĂŒr Familien, insbesondere auch fĂŒr Kinder und Jugendliche, mitunter psychische Anspannung durch Streit, Stress oder Einsamkeit. So können besonders in der âstillen, fröhlichen Adventzeitâ Belastungen zum Vorschein kommen. An der Abteilung fĂŒr Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie werden Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr behandelt. Aktuell stehen dafĂŒr 33 stationĂ€re und 8 tagesklinische und ambulante Behandlungsmöglichkeiten bereit.
Der Neubau bietet fĂŒr Abteilungsleiterin Primaria Univ.Prof. Dr. Isabel Böge nicht nur eine Erweiterung, sondern auch ein zusĂ€tzliches Therapieangebot: âIm kommenden Jahr stehen uns durch den Zubau zusĂ€tzlich 20 stationĂ€re Betten und fĂŒnf ambulante BetreuungsplĂ€tze zur VerfĂŒgung, wodurch wir einerseits mehr Raum fĂŒr unsere jungen Patientinnen und Patienten haben, andererseits können wir somit therapeutisch differenzierte Angebote vorhalten, die individuell und zukunftsgerichtet den in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen entgegenwirken.â Nach einer Erhebung des Gesundheitsministeriums kĂ€mpfen mehr als die HĂ€lfte der Kinder und Jugendlichen mit depressiven Symptomen, sechs von zehn haben Essstörungen und sogar 50 Prozent leiden unter Schlafstörungen. Die Corona-Pandemie hat durch beeintrĂ€chtigte oder nicht mehr vorhandene Alltagsrituale einen negativen Einfluss auf die kindliche Psyche genommen und die Situation wesentlich verschĂ€rft.
LandesrĂ€tin Mag. Dr. Juliane Bogner-StrauĂ bekrĂ€ftigt, wie wichtig die Erweiterung der Abteilung ist: âDie Tendenz der gestiegenen Zahlen bei psychischen AuffĂ€lligkeiten unserer Jugendlichen ist kein regionales PhĂ€nomen, aber wir mĂŒssen regional und niederschwellig ansetzen. Mit den Kompetenzzentren am LKH Graz II Standort SĂŒd mit dem Zubau reagieren wir flexibel und zielgerichtet auf diese Entwicklung.â
Auch die beiden KAGes-VorstĂ€nde Univ. Prof. Ing. DDr. Gerhard Stark und Dipl. KHBW Ernst Fartek, MBA freuen sich ĂŒber den Fortschritt beim Zubau und unterstreichen dessen Bedeutung: "Mit dem modernen und nachhaltigen Zubau werden am Standort SĂŒd nicht nur die KapazitĂ€ten erhöht, sondern auch ein neues, wohnliches Umfeld fĂŒr unsere jĂŒngsten Patient*innen geschaffen. Damit können wir den Kindern und Jugendlichen sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht noch besser beistehen und helfen.â
Nachhaltige Architektur, natĂŒrlich gebaut
Beim Bau wird nicht nur Wert auf das Wohlbefinden der zu betreuenden jungen Patientinnen und Patienten sowie das Arbeitsfeld des Personals gelegt, sondern vielmehr wird auch nach modernen ökologischen Gesichtspunkten gebaut. Das BestandsgebĂ€ude wird harmonisch durch das neue HolzgebĂ€ude ergĂ€nzt. Durch die ausgefĂŒhrte Holzbauweise können sowohl CO2-Emissionen gesenkt, als auch der Energieverbrauch niedrig gehalten werden. Die durchgeplante Raumaufteilung nimmt aber auch direkt Einfluss auf den zukĂŒnftigen Therapiealltag.
Betriebsdirektor Dipl. KHBW Bernhard Haas, MBA erklĂ€rt: âDie neuen RĂ€umlichkeiten sind um einen zentralen StĂŒtzpunkt angeordnet. Ein- und Zweibettzimmer mit TagrĂ€umen, weiters Untersuchungs- und Therapiezimmer und MultifunktionsrĂ€ume sind herum gruppiert. Diese praktikable Anordnung erleichtert einerseits die betriebliche Organisation, schafft aber gleichzeitig eine ansprechende AtmosphĂ€re. AuĂerdem bauen wir mit steirischen Unternehmen und steirischem QualitĂ€tsholz.â In den neuen RĂ€umlichkeiten können auch ergĂ€nzende therapeutische MaĂnahmen, wie Ergo- und Physiotherapie, aber auch Freizeit- und BeschĂ€ftigungstherapie praktiziert werden.
Umwelt, Kosten und Zahlen
Rund 11 Millionen Euro werden in den Zubau investiert. Auf den Einsatz von heimischen Unternehmen und Materialien wird bei KAGes-Bauten besonderer Wert gelegt, wodurch auch die Wertschöpfung in der Steiermark verbleibt.
Bauen in Zeiten der Klima- und Energiekrise stellt auch die Verantwortlichen der KAGes bei Um- und Neubauten vor besondere Herausforderungen. Deshalb setzt man, wo immer es möglich ist, auf heimische Betriebe und Baustoffe. Was ist in der Steiermark naheliegender, als die Verwendung des Rohstoffs Holz? Damit folgt man dem Trend der RegionalitĂ€t und benutzt gleichzeitig natĂŒrliche, klimafreundliche Materialien. Mit dem Weizer Holzbauprofi Strobl Bau hat man einen routinierten Partner beauftragt, der den Zubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie nicht nur kompetent umsetzt, sondern auch Wert auf eine angenehme und gesunde Therapie- und Arbeitsumgebung legt. Zudem bindet Holz CO2 und es ist vollstĂ€ndig recyclebar.
Gesamtkosten: 11 Millionen Euro
Zubau: ZusÀtzlich 20 stationÀre Betten und 5 ambulante BetreuungsplÀtze
Verwendetes Bauholz:
- FassadenflÀche: Fichte Wechselfalz 1500 m2
- Fassadenunterkonstruktion: Fichte 70 m3
- Brettsperrholz WĂ€nde und Decke: 700 m3
- Dachstuhl und Dachaufbau: ca. 450 m3
RĂŒckfragehinweis
Stv. Betriebsdirektor: Ing. Eva Peter, MBA, MSc
T: +43 316 2191-2867
Mobil: +43 664/155 5053
eva.peter@kages.at